Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

Silphie-Feld

            

In Schefflenz steht das größte Silphie-Versuchsfeld Baden-Württembergs

Landkreisübergreifende Erfolgsgeschichte geht in die nächste Runde

Hohenlohe-Odenwald-Tauber. Das größte Versuchsfeld mit der Energiepflanze „Durchwachsenen Silphie“ in Baden-Württemberg steht jetzt in Schefflenz. Investiert in das Experiment hat Lohnunternehmer Roland Feil, der mit vielen fleißigen Helfern das rund einen Hektar große Feld auf der Gemarkung von Oberschefflenz anlegte. Als experimentierfreudig würde er sich nicht bezeichnen: „Sagen wir mal lieber innovativ - das Wort gebraucht man heute doch so oft“ sagt er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Als Partner für land- und forstwirtschaftliche Dienstleistungen hat sich Roland Feil bereits einen Namen gemacht, jetzt baut er auch nachwachsende Rohstoffe an. Schnellwachsende Energiehölzer - Pappeln und Weiden wachsen bereits auf seinen Äckern und nun ist noch eine Pflanze dazugekommen, die vermutlich die wenigsten anderen Landwirte in Deutschland kultivieren: die Durchwachsene Silphie. „Keine halben Sachen“ mit dieser Devise startete Roland Feil sein Engagement mit der Energiepflanze, die helfen soll, Monokulturen zu vermeiden.

 


Das dieses im Herzen der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) liegt, welche die kreisübergreifende Kooperation überhaupt erst ermöglichte, freut H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm dabei ganz besonders: „Nachwachsende Rohstoffe, wie die Durchwachsene Silphie, sind in vielen Bereichen effektive und interessante Alternativen zu fossilen Rohstoffen, deren Vorräte begrenzt und deren Nutzung oft mit ökologischen Nachteilen verbunden sind“. Die Energiewende ist beschlossene Sache, möglichst dezentral muss die künftige Energieversorgung sein. Roland Feil jedenfalls hat es bisher noch nicht bereut, auf neue pflanzliche Energielieferanten gesetzt zu haben. „Ich freue mich schon jetzt auf die bunt blühende Vielfalt auf meinem Acker“ berichtet er mit leuchtenden Augen. In mühevoller Kleinarbeit haben Feil und sein Team die rund 30.000 Silphie-Pflänzchen mit einem umgebauten Erdbeerernter ausgebracht.

Dass die Silphie als anspruchslose Ackerpflanze viele Vorteile bietet, weiß auch der H-O-T Energiepflanzenexperte Dr. Rainer Engel. An seinem Dienstsitz im Landwirtschaftsamt in Öhringen füllen die Unterlagen zur Silphie mittlerweile drei dicke Ordner. „Im Gegensatz zum Mais braucht der Newcomer wenig Pflege. Vom zweiten Jahr an kann auf Unkrautbekämpfungsmittel komplett verzichtet werden“ unterstreicht Dr. Engel, der die Vorteile der neuen Energiepflanze mit Überzeugung vermittelt.

Die Spur der Energiepflanze, die im zweiten Jahr gelb blühend das Auge erfreut, zieht sich von der Schefflenz über Öhringen bis nach Unterbalbach, in den Main-Tauber-Kreis. Dort hegt und pflegt der Gärtnermeister im Ruhestand und Energiepflanzenpionier Dr. Richard Schreiber jede einzelne der kleinen Silphie-Pflänzchen, bis diese bereit zum Ausbringen sind. „Pflanzenbaulich und züchterisch muss man noch ein bisschen zutun, darin sehe ich meine Aufgabe. Das Interesse ist nach wie vor riesengroß, die Nachfrage steigt“, berichtet Dr. Schreiber mit einem sanften Seufzen: „dauernd klingelt das Telefon, man kommt zu nichts mehr“. Die von der Bioenergie-Region betreuten Versuchsfelder in Rosenberg, Grünsfeld und Füßbach hat er schon mit seinen Pflanzen beliefert. Das große Wachstum setzt bei der Silphie erst im zweiten Jahr ein. Darauf wartet man in der Region H-O-T nun gespannt. Auf die Frage wie es bis dahin weiter geht antwortet Dr. Richard Schreiber: „Sida hermaphrodita – eine neue Energiepflanze – probieren kann man ja mal, aber davon erzähle ich Euch beim nächsten Mal“.

Silphie-Feld      Silphie-Feld

Bildunterschrift: Von der „Durchwachsenen Silphie“ begeistert. Lohnunternehmer Roland Feil, Gärtnermeister Dr. Richard Schreiber und H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

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