Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Landräte greifen für Bioenergie-Region zum Spaten

Modellregion H-O-T feiert fünften Geburtstag

Hohenlohe-Odenwald-Tauber: Es wird vielleicht die nachhaltigste Erinnerung an das fünfjährige Bestehen der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) sein: die in Gestalt eines echten Beetes gepflanzte Parzelle der Energiepflanze Durchwachsene Silphie am geografischen Schnittpunkt der drei Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber. Der Mittelpunkt der Bioenergie-Region liegt in der Nähe des Boxberger Stadtteils Windischbuch. Anlässlich des Geburtstages ließen es sich die Landräte nicht nehmen, persönlich zu Hacke und Spaten zu greifen und die noch zarten „Silphie“ Pflänzchen in die Erde zu setzen. Die gelb blühenden Energielieferanten stammen aus der Aufzucht von Energiepflanzenpionier Dr. Richard Schreiber aus Unterbalbach (Main-Tauber-Kreis).

 


 

„Unsere drei Landkreise sind in den letzten fünf Jahren ein großes Stück zusammengewachsen“ so der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises Dr. Achim Brötel, der auch den Aufsichtsratsvorsitz der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH innehat. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen dem Hohenlohekreis, dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Main-Tauber-Kreis steht seit Gründung der Bioenergie-Region im Jahr 2009 der Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung durch eine breite Bürgerbeteiligung und die Etablierung eines nachhaltigen Stoffstrommanagements. Dabei geht es schwerpunktmäßig um die Integration der land- und forstwirtschaftlichen Strukturen in die Energiewende. Seit 2012 profitiert auch die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) als Zwillingsregion von den Konzepten und Erfahrungen der Region H-O-T.

Zu verdanken ist der Erfolg allen voran den vielen Bürgerinnen und Bürgern der Region, die in den Ausbau der Erneuerbaren Energie vor Ort investieren. Dazu gehören auch die vielen Netzwerkpartner und die ehrenamtlich tätigen Bioenergie-Botschafter. Deutlich werden die Vorteile der Erneuerbaren Energien z.B. im gläsernen Bioenergiedorf Siebeneich (Hohenlohekreis). Hier können mittlerweile mehr Menschen mit Wärme und Strom aus regionaler Biomasse versorgt werden, als die Gemeinde überhaupt Einwohner hat. „Wir wollen erreichen, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich an der Umsetzung der regionalen Energiewende beteiligen“, unterstrich Dr. Matthias Neth, Landrat des Hohenlohekreises.

Dass dieses Bürgerengagement in den letzten fünf Jahren eine beachtliche Blüte erreicht hat, zeigt sich auch in Großeicholzheim (Neckar-Odenwald-Kreis). Hier konnten in diesen Tagen bereits 100.000 Liter Heizöl durch  nachhaltige produzierte Wärme aus regionaler Biomasse ersetzt werden. Das Bürgerprojekt ist ein „echter Leuchtturm“ und zeigt, welche ökonomischen und ökologischen Potenziale in unserer Region stecken. „Wir wollen auch in Zukunft so viele Menschen wie möglich für den Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeversorgung begeistern“ erklärt Sebastian Damm, Geschäftsführer der Bioenergie-Region H-O-T. Durch nachhaltige Projekte, sollen auch künftig Öl, Gas und Kohle eingespart werden. Das stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe und schont die Umwelt.

Auch im Main-Tauber-Kreis konnte die Bioenergie-Region beweisen, dass man den Titel einer bundesweiten Modellregion für Erneuerbare Energien keineswegs zu unrecht trägt. Neben den besonders nachhaltigen und effizienten Bioenergiedörfern im Raum Creglingen, ging in Uissigheim in den letzten Wochen eine hochinnovative Holzgasanlage ans Netz. Es ist die erste Anlage dieser Art in der Region H-O-T. „Gemeinsam ist es uns gelungen, viele nachhaltige Projekte in der Region umzusetzen und das Thema Bioenergie positiv in die Öffentlichkeit zu tragen“ betont der Landrat des Main-Tauber-Kreises Reinhard Frank.

Nach nunmehr fünf Jahren ist es jetzt Aufgabe der drei Landkreise, ein gemeinsames Konzepte zur Fortführung der Bioenergie-Region H-O-T zu entwickeln und das landkreisübergreifende Projekt erfolgreich in die Zukunft zu führen, da sind sich die drei Landräte Dr. Matthias Neth, Dr. Achim Brötel und Reinhard Frank einig. An die symbolische Pflanzaktion zum fünften Geburtstag wird künftig eine Hinweistafel erinnern, die dem Besucher auch die Vorzüge der Durchwachsenen Silphie erläutern soll. Der große Vorteil der Energiepflanze ist ihre Mehrjährigkeit. Einmal gepflanzt kann der „Leckerbissen“ für Bienen und andere Insekten, dann mindestens 15 Jahre lang geerntet werden. Die regionalen Energiepioniere werden das „Jubiläumsbeet“ hegen und pflegen, damit es auch zum 20. Geburtstag noch in voller Blüte steht.


Hintergrund: Die wegen ihres Modellcharakters für Erneuerbare Energien mehrfach ausgezeichnete Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) wird seit 2009 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Getragen wird die Bioenergie-Region H-O-T durch die drei Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber. Während in der ersten Phase von 2009-2012 vor allem Netzwerke aufgebaut und die Grundlagen für Bioenergieerzeugung und -nutzung geschaffen wurden, konzentrieren sich die Region H-O-T in der aktuell laufenden zweiten Förderphase von 2012 bis 2015 auf den Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung, die gezielte Steigerung der regionalen Wertschöpfung und auf die Optimierung der Stoffströme. Seit August 2012 beteiligt sich auch die Metropolregion Rhein-Neckar als sogenannte Zwillingsregion, an dem Bundesförderprojekt.

 

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Bildunterschrift: Zum fünfjährigen Bestehen der Bioenergie-Region Hohnlohe-Odenwald-Tauber griffen die Landräte selbst zum Spaten und legten, gemeinsam mit den Aufsichtsräten der Bioenergie-Region, ein Jubiläumsbeet mit der Energiepflanze Durchwachsene Silphie am geografischen Schnittpunkt der drei Landkreise an. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

 

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