Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Agrarholzflächen im Main-Tauber-Kreis verdoppelt

Bioenergie-Region H-O-T bring Nachwachsende Rohstoffe auf Expansionskurs

Main-Tauber-Kreis: Obwohl die Sonne kräftig schien, stellt diese Aktion bislang alles in den Schatten. Die Agrarholzflächen im Main-Tauber-Kreis wurden in dieser Woche auf einen Schlag verdoppelt. Grund dafür ist ein von Landwirt und Unternehmer Christian Endres zwischen Tauberbischofsheim und Großrinderfeld neu angepflanzter Energiewald. Auf einer Fläche von rund sieben Hektar entsteht in den nächsten Jahren eine Energieholzplantage von bemerkenswerter Größe. Dort, wo seit Dienstag die Stecklinge in der Erde sitzen, sollen schon bald meterhohe Hölzer in den Himmel ragen. In der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) ist eine Anpflanzung von Nachwachsenden Rohstoffen in dieser Dimension bisher einmalig.

 


Anlässlich des Großereignisses ließ es sich auch Landrat Reinhard Frank nicht nehmen, im Rahmen der Pflanzaktion selbst einige der Stecklinge in den Boden zu setzen. Das beeindruckende Engagement in einer solchen Größenordnung ringt dabei auch dem Pflanzhelfer aus dem Landratsamt Respekt und Anerkennung ab. „Ich freue mich über dieses tolle Projekt und das es uns im Main-Tauber-Kreis mehr und mehr gelingt, Öl und Gas durch Nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen“ betont Landrat Reinhard Frank.

Der Energiewaldanbau folgt dem Prinzip: Einmal Pflanzen, mehrfach ernten. Für Christian Endres bedeuten dies eine kontinuierliche Versorgung mit dem „Energierohstoff Hackschnitzel“ auf kurzen Wegen. Verwertet wird das Hackgut in der heimischen Hackschnitzelheizung, die die eigenen Wohn- und Geschäftsräume von Endres Ei in Großrinderfeld beheizt. Den Gedanken der Selbstversorgung hat der Landwirt damit erfolgreich in die Tat umgesetzt. Nachdem der Kontakt zur Bioenergie-Region H-O-T hergestellt war, ging alles sehr schnell. Seit dieser Woche ist Christian Endres ein Pionier in Sachen Nachwachsende Rohstoffe. Die Pflanzung, sowie die weitere Betreuung erfolgte auf Vermittlung der Bioenergie-Region durch das Dienstleistungsunternehmen Wald 21 aus Uffenheim.

„Agrarholz ist eine gute Möglichkeit, Flächen mit schwierigen Böden oder auch abgelegene Betriebsflächen wirtschaftlich zu nutzen“ weiß H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm. Dabei können die schnellwachsenden Baumarten eine Chance zur langfristigen Energieholzversorgung und zur Etablierung nachhaltiger, regionaler Kreisläufe sein. In der Region H-O-T sind seit 2009 bereits an vielen verschiedenen Standorten Plantagen mit Energiehölzern entstanden. „Unser erklärtes Ziel ist die stärkere Einbindung von Nachwachsenden Rohstoffen in die Land- und Forstwirtschaft“ erklärt auch Frank Künzig, H-O-T Regionalbüroleiter und Geschäftsführer der Energieagentur Main-Tauber.

Schnellwachsende Baumarten wie zum Beispiel Pappeln oder Weiden liefern im Schnitt 30 Jahre lang regelmäßig Holz. Die vier bis acht Meter hohen Bäume werden alle zwei bis fünf Jahre knapp über dem Erdboden abgeschnitten und wachsen aus den verbleibenden Stöcken wieder nach. Pro Jahr und Hektar können so nach bisherigen Erfahrungswerten bis zu 6000 Liter Heizöl ersetzt werden.

„Ich bin erstaunt, dass die Pflanzung so gut geklappt hat“ bekräftigt Christian Endres, der bei seinen Überlegungen immer auch ein bisschen an die Umwelt denkt. Laufende Praxisforschungen belegen, dass Energiewälder aus Agrarholz die Bodenqualität verbessern und heimischen Tieren den benötigten Rückzugsraum bieten. Mit der Ausbringung der Stecklinge wäre nun der erste Schritt getan. Jetzt müssen die Bäume schnell in die Höhe schießen. Die erste Ernte wird in Großrinderfeld schon mit Spannung erwartet.

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Bildunterschrift: Die Stecklinge wachsen in einem Jahr bis zu 2,5 Meter in die Höhe und lassen zwischen Tauberbischofsheim und Großrinderfeld einen Energiewald entstehen (v.l.n.r.): Unternehmer und Landwirt Christian Endres; H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm; Wolfram Kudlich von Wald21; Frank Künzig, Geschäftsführer der Energieagentur Main-Tauber und Landrat Reinhard Frank. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

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