Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

Bioenergiepflanze Durchwachsnene Silphie, Setzlinge

            

H-O-T: Bioenergie gehört nicht zu den Kostentreibern der Energiewende

Energiepflanze Durchwachsene Silphie wird zum Exportschlager

Hohenlohe-Odenwald-Tauber: Die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) will mit den neuen Fördergeldern die Bürgerbeteiligung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien stärken. Mit den Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) sollen Ideen aus der Bürgerschaft heraus aufgegriffen und in einem Beteiligungsprozess weiterentwickelt werden. Bis 2015 stehen jetzt weitere 330.000 Euro zur Verfügung. „Im Fokus liegt der Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung durch Nahwärmenetze und weiterer Bioenergiedörfer“, betont H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm. Denn: Zwei Drittel der in Deutschland benötigten Energie ist Wärmeenergie. Die einseitige Konzentration auf den Ausbau der Ökostromproduktion schadet, laut Damm, mittlerweile sogar der Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung.

 


Die Bioenergie-Region H-O-T will deshalb gemeinsam mit den Kommunen Beteiligungsverfahren für die Bürgerinnen und Bürger organisieren und moderieren. Initialberatungen und Machbarkeitsstudien sollen dabei den Weg hin zu Erneuerbaren Energien erleichtern. Mit dabei sind starke Projektpartner, wie das wissenschaftliche Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Fachhochschule Trier oder das Ingenieurbüro Schuler aus Bietigheim-Bissingen. In einem Rundschreiben wurden jetzt alle 61 Städte und Gemeinden der Region H-O-T über die Vorteile und Chancen informiert.

Auch die Netzwerkarbeit steht weiterhin im Mittelpunkt. Beim Netzwerktreffen Landwirtschaft in Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis) informierte die Bioenergie-Region H-O-T kürzlich über Strategien einer nachhaltigen Flächennutzung. Bereits im Sommer hatte man die Veranstaltungsreihe für Vertreter des amtlichen und privaten Naturschutzes angeboten. Ziel ist es, u.a. mit innovativen Anbaukonzepten für nachwachsende Rohstoffe dem steigenden Flächenverbrauch entgegenzuwirken. Denn auch bei diesem Thema sind die Ziele der Bioenergie-Region hoch gesteckt. „Fast 200 ha Anbaufläche für alternative Energiepflanzen sollen mittelfristig in der Region H-O-T entwickelt werden“ unterstreicht Dr. Wolfgang Eißen, Regionalbüroleiter der Bioenergie-Region H-O-T im Hohenlohekreis.

Vielversprechend sind vor allem die Anbauversuche mit der „Durchwachsenen Silphie“. Der Name, der leuchtend gelb blühenden Pflanze fällt immer öfter, wenn es um den Anbau von alternativen Energiepflanzen für Biogasanlagen geht. Aufgezogen durch den Gärtnermeister im Ruhestand und Energiepflanzenpionier Dr. Richard Schreiber aus Unterbalbach (Main-Tauber-Kreis) gedeiht die Silphie auf zahlreichen Feldern in der Region H-O-T. Nahezu eine halbe Million der begehrten Energiepflanze hat er inzwischen groß gezogen, nun entwickelt sie sich auch zum Exportschlager. Neben einer von ihm belieferten Praxisfläche in Schleswig-Holstein, erreichte Schreiber jetzt auch eine Anfrage aus dem österreichischen Burgenland. „In diesem Jahr hat die große Nachfrage der Landwirte nach Silphie-Jungpflanzen die Möglichkeiten der Lieferanten bereits übertroffen“ weiß Dr. Richard Schreiber. Da die Kultivierung aktuell noch mit Schwierigkeiten verbunden ist, sind Saatgut und Setzlinge nur schwer und in geringen Mengen zu bekommen. „Für die Silphie wollen wir in den nächsten Jahren sukzessive 25 ha Anbaufläche in der Region finden“ erklärt Lothar Lauer, Regionalbüroleiter der Bioenergie-Region H-O-T im Main-Tauber-Kreis.

Städte und Gemeinden haben viele Möglichkeiten, die Energiewende aktiv zu gestalten. Dr. Mathias Ginter, Regionalbüroleiter der Bioenergie-Region H-O-T im Neckar-Odenwald-Kreis betont: „Kommunaler Klimaschutz kann nur durch lokal angepasste Strategien und Maßnahmen erfolgreich sein. Davon können auch mittelständische Unternehmen profitieren“. Ziel ist daher, vor allem Ideen und Argumente zu liefern, wie der Umstieg auf erneuerbare Energieträger gemeinsam gemeistert werden kann. Der große Vorteil der Bioenergie, so H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm: „Bioenergie ist speicherbar und Wärme aus Bioenergie gehört nicht zu den Kostentreibern der Energiewende“.

Bioenergiepflanze Durchwachsene Silphie

Bildunterschrift: Die „Silphie-Pflänzchen“, die sich später einmal zu einem echten Kraftpaket entwickeln, sehen in Schreibers Gärtnerei auf den ersten Blick noch wie zarte Zierpflanzen aus. V.l.n.r.: Frank Künzig, Projektleiter der Energieagentur Main-Tauber-Kreis, Christian Eifler, Projektleiter der Bioenergie-Region H-O-T, Gärtnermeister Dr. Richard Schreiber, H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm, H-O-T Regionalbüroleiter Lothar Lauer. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

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